Petite Noire – Ein kleines Schwarzes kann mitunter auch ein tiefes, mächtiges Dunkel sein.

Ein kleines Schwarzes ist ein Kleidungsstück, das zu einer wahren Legende avancierte – und das vollkommen zu Recht! Dieses zeitlose Meisterwerk findet sich in den Kleiderschränken der meisten Frauen ganz selbstverständlich wieder. Doch nur wenige wissen, dass dieses schlichte schwarze Kleid in der Modewelt eine regelrechte Revolution auslöste! Hinter diesem bahnbrechenden Entwurf steht niemand Geringerer als Coco Chanel. Anfang der 1920er-Jahre wurde die wohl bedeutendste Modedesignerin aller Zeiten von einer Muse inspiriert. Vielleicht war es aber auch einfach ihr scharfer Blick auf die Pariser Straßen, der ihr signalisierte, dass die Stunde für etwas völlig Neues geschlagen hatte. Europa war damals noch tief gezeichnet von den Folgen und dem unermesslichen Leid des Ersten Weltkriegs.
Witwen in schwarzer Trauerkleidung
Witwen in dunkler Trauerkleidung dominierten das Bild auf den Straßen jener Jahre. Doch Coco Chanel erkannte das verborgene Modepotenzial in dieser Trauertradition und verwandelte die damals geltende Verpflichtung, jahrelang ausschließlich Schwarz zu tragen, in ein modisches Vergnügen. Denn auch eine trauernde Frau oder Tochter blieb eine Frau, die sich selbst in schweren Zeiten schön fühlen wollte. So entstand das kleine Schwarze: ein schlichtes, ärmelloses Etuikleid mit damals geradezu provokant kurzer Länge – der Saum endete knapp über dem Knie. Die genaue Geburtsstunde dieses Klassikers ist dokumentiert: Am 1. Oktober 1926 trat das kleine Schwarze seinen Siegeszug an. Bis heute ist es weltweit als „the little black dress“ bekannt und wird getragen, um bewundert zu werden!
Eine Hommage an die Frauen
Dieses Kleid wurde als eine Hommage an die Frauen gefeiert, weil es ihnen Freiheit schenkt – Raum, sie selbst zu sein, fokussiert auf Gesicht, Arme und Beine. Das kleine Schwarze ist zugleich schlicht und aufregend, elegant und zeitlos chic. Ikonen wie Edith Piaf sangen im kleinen Schwarzen über Liebe und Leben, und Audrey Hepburn präsentierte ein solches „LBD“, entworfen von Givenchy, in ihrem legendären Film „Frühstück bei Tiffany“. Dieses Bild hat sich tief in unser kollektives Gedächtnis eingeprägt und verstärkte unsere Bewunderung für diesen Klassiker. Heute ist das kleine Schwarze aus keiner Kollektion mehr wegzudenken – auch bei mir nimmt es stets eine zentrale Rolle ein und markiert den Beginn jeder Anlass- und Cocktailmode. Jeder Designer und jede Modekette interpretiert diesen Evergreen in vielfältigen Formen und Materialien.
Woran erkenne ich das kleine Schwarze?
Wie der Name schon sagt: Es ist schwarz und minimalistisch gehalten. Es endet kurz über dem Knie oder umspielt dieses elegant. Im Original ist es ärmellos, schlicht geschnitten und figurbetont. Es verzichtet auf jeglichen Zierrat und schmeichelt der Silhouette. Mittlerweile existieren auch Varianten mit unterschiedlichen Ärmeln, doch stets bleibt der Schnitt eher hochgeschlossen; es reizt durch seine reduzierte Form statt durch tiefe Ausschnitte!
Wie trage ich ein kleines Schwarzes?
Wer würde nicht sagen: mit Anstand und Selbstbewusstsein? Oder mit dem Wissen, dass man etwas Zeitloses gewählt hat, um wahrgenommen zu werden! Die Einsatzmöglichkeiten des kleinen Schwarzen sind so vielseitig wie seine Designs: Perfekt zur Cocktailstunde oder einem kleinen Abendessen – immer die erste Wahl! Als Brautmutter bei einer Hochzeit ebenso passend wie für eine trauernde Witwe. Auf Partys punktet man mit dem kleinen Schwarzen mühelos; ein eleganter schwarzer High Heel verwandelt Sie zur Königin des Abends. Eine kleine Handtasche oder Clutch begleitet Sie stilvoll zu diesem Klassiker. Kombiniert mit einem schwarzen Blazer oder kurzem Mantel wirkt es ebenso großartig wie mit einer Stola oder einem Cape – Accessoires, die Ihren Auftritt bei jeder Feier abrunden. Keine Opernpremiere dieser Welt kommt ohne das kleine Schwarze im Publikum aus; manche zweite Ehe wurde sogar in diesem Kleid mit einem zarten „Ja“ besiegelt. Mit einer Perlenkette oder einer eleganten Brosche verwandeln Sie sich im Handumdrehen in eine Jackie Kennedy. Schmuck und das kleine Schwarze sind untrennbar verbunden – doch wählen Sie Ihre Accessoires bewusst aus! Eine Brosche, eine feine Kette, ein goldenes Armband oder dezente Ohrringe sind stets erste Wahl. Bitte überladen Sie dieses Kleid nicht – weniger ist mehr! Das gilt im Leben allgemein, doch besonders für das kleine Schwarze. Es besitzt immer Stil und Klasse und hilft Ihnen dabei, aufregend und verführerisch aufzutreten.
Wer kann das kleine Schwarze tragen?
Dieses Kleidungsstück steht vielen Frauen offen – mit einigen kleinen Anpassungen kann nahezu jede Frau darin glänzen. Zarte Elfen ebenso wie kraftvolle Walküren sind prädestiniert für das kleine Schwarze. Frauen mit üppiger Oberweite tragen es hervorragend, sofern der Ausschnitt nicht zu hoch geschlossen ist; eine auffällige Brosche lenkt geschickt den Blick ab. Auch Ärmelchen können hier Wunder wirken. Frauen mit runderen Formen brauchen einen Schnitt, der den Bauch kaschiert – ihre Beine hingegen sind oft perfekt fürs kleine Schwarze gemacht. Auch Damen mit kräftiger Statur müssen nicht darauf verzichten: Das Kleid sollte nicht zu kurz sein; dunkle Strümpfe lassen die Beine schlanker erscheinen; Ärmel sind empfehlenswert; auffälliger Schmuck zieht die Aufmerksamkeit auf Hals, Handgelenke und Gesicht. Gut gestylte Haare und perfektes Make-up sind Pflicht – besonders für diese Gruppe! Ein zarter Gloss reicht hier nicht aus; ein hoher Absatz streckt die Beine optisch; ein großer schwarzer Seiden- oder Chiffonschal bietet Wärme und Eleganz zugleich. Und selbstverständlich darf der passende BH nicht fehlen – gerade bei größeren Größen ist guter Halt entscheidend! Kleine „Mogelwäsche“-Hilfsmittel können Wunder wirken; auch Strümpfe zaubern optisch weg! Fehlt nur noch eine kleine Tasche und ein charmanter Begleiter – oder wenn Sie allein unterwegs sind: schnappen Sie sich in diesem kleinen Schwarzen ruhig auch einen charmanten Partner!