Kamerun: „Gott hat mich aus einem bestimmten Grund gerettet“

Adam hat erlebt, dass Jesus stärker ist als Boko Haram
„Jemand rief: ‚Macht die Tür auf! Macht auf, macht auf!‘“ Adam und seine Familie lagen schon im Bett; er zog sich schnell an und ging zur Tür, ohne zu wissen, wer draußen wartete. „Als ich ihre Schuhe sah, wusste ich es… das sind wieder diese Leute!“ Vor ihm standen Anhänger der islamistischen Boko Haram. Er war schon einmal in ihre Gewalt geraten und wie durch ein Wunder lebendig entkommen. Wie würde es diesmal ausgehen?
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Von Open Doors
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Den Tod vor Augen
Eingekeilt zwischen Nigeria und dem Tschad liegt die Region Far North, der nördlichste Teil Kameruns. Die ganze Gegend ist von Extremen geprägt. In den felsigen Hügeln leben viele Christen, die sich vor der islamischen Extremistengruppe Boko Haram verstecken. Die raue Wüstenlandschaft macht die Grenzen für Terroristen und Kriminelle durchlässig und für die Behörden schwer kontrollierbar.
Adam und seine Familie leben seit vielen Jahren mit den Gefahren und Bedrängnissen, denen die Christen hier ausgesetzt sind. Als er am Abend des Überfalls vor die Tür seiner Hütte trat, sah er, dass sein Bruder schon in den Händen der Extremisten war. „Wir mussten uns hinsetzen. Dann fesselten sie uns die Hände auf dem Rücken“, erinnert er sich. An diesem Abend tötete Boko Haram mehrere Menschen, darunter zwei Männer aus Adams Familie. „Ich habe gesehen, wie sie meinen jüngeren Bruder und auch den Bruder meines Vaters erschossen haben. Sie haben acht von uns gekidnappt. Wir gerieten sehr in Panik. Einige hatten gebrochene Knochen von den Schlägen… Wir warteten nur darauf, dass sie uns alle umbringen würden.“ Doch so weit kam es nicht.
„Wir wussten, dass Jesus sein Wunder tun würde“
Adam und die anderen Überlebenden wurden verschleppt und in einem Lager von Boko Haram in Metallverschläge gesperrt, die wie Käfige aussahen. Mehrmals fragten die Entführer ihre Gefangenen, ob sie Christen seien. Trotz des Risikos antwortete die Gruppe mutig und vertraute darauf, dass Jesus sie beschützen würde. „Wir sagten: ‚Ja, wir sind Christen‘, und wussten, dass Jesus sein Wunder vollbringen würde, weil wir dort beteten“, berichtete Adam. Obwohl seine Entführer alles Mögliche unternahmen, um seinen Geist zu brechen, blieb er hoffnungsvoll. „Wir beteten ununterbrochen und fragten den Herrn, wann er uns retten würde. Wenn sie uns töten wollen, sollen sie uns töten. Aber wenn wir frei sein sollten … wir waren es müde zu leiden … Ich habe den Herrn gebeten, mir zu antworten, aber ich sah kein Zeichen, weder das eine noch das andere.“ Doch nach sechs Wochen geschah das Wunder, für das sie gebetet hatten.
„Eines Nachts kamen die Wachen vom Eingang, die uns immer beobachteten. Sie gesellten sich zu uns und fingen an, mit uns zu reden… irgendwann schliefen sie ein.“ Plötzlich bemerkten Adam und die anderen, dass die Wachen die Tür nicht verschlossen hatten. Gott hatte ein zweites Mal eingegriffen, und die Männer konnten fliehen.
„Ich wurde zweimal entführt, aber nicht umgebracht“, sagt Adam und fügt hinzu, dass er bei guter Gesundheit ist. „Gott, der Herr, ist derjenige, der mich zu seiner Ehre leben lässt. Vielleicht hat er mich verschont, damit ich ihn anbeten kann.“ Es ist offensichtlich, dass Gott durch die schrecklichen Erlebnisse in Adams Herz gewirkt hat. Er sieht es als seine Aufgabe, andere Christen in ihrem Glauben zu stärken, die ähnliches erlebt haben wir er. Er reist häufig umher und ermutigt sie, Christus treu zu bleiben. „Ich kann diese Geschwister nicht im Stich lassen … außer mir gibt es niemanden, der mit ihnen Gottesdienste feiert“, erzählt er. „Also sind wir hier und ich bin ihr Leiter. Wir gehen gemeinsam durchs Leben.“