„Uigurischen Jihadisten“ – „In den pakistanischen Kampflagern Waziristans militärisch ausgebildet“

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Uiguren in der westlich gelegenen autonomen Region Xinjiang im China sollen massiv Unterdrückt werden: Von Masseninternierung in „modernen Konzentrationslagern“ und Folter bis hin zur systematischen Unterdrückung ist die Rede. An Gruselgeschichte herrscht zwar kein Mangel, aber die Fakten- und Quellenlage spricht eine etwas andere Sprache. Denn die Region Xinjiang im Westen von China hat mit ganz anderen Problemen zu kämpfen.

Region Xinjiang im China: Fakten- und Quellenlage versus Gruselgeschichten

>>Der Tagesspiegel<<

„In dem Gesetz ist die Rede von „grausamen Menschenrechtsverletzungen“ in Xinjiang, wo mehr als eine Million Uiguren und andere Muslime in Umerziehungslagern festgehalten werden sollen. … Der republikanische Kongressabgeordnete Chris Smith bezeichnete Chinas Vorgehen in den „modernen Konzentrationslagern“ in Xinjiang als „kühne Unterdrückung“, was „Masseninternierung von Millionen in einem Ausmaß beinhaltet, die seit dem Holocaust nicht mehr gesehen wurde.“

„Konzentrationslager“ – Wo angeblich Millionen von Menschen interniert sein sollen

Die „modernen Konzentrationslager“ wo angeblich Millionen von Menschen interniert sein sollen, die müssten alleine Aufgrund ihrer Größe auf Satellitenbildern zu erkennen sein: Doch Fehlanzeige. Auch sonst wollen einfach keine glaubhaft erscheinenden Video- oder Bildaufnahmen von diesem Lagern auftauchen. Ehemalige – echte – Konzentrationslager – wie das KZ Auschwitz-Birkenau – ist noch heute gut auf Satellitenaufnahmen zu erkennen, obwohl dort niemals Millionen von Menschen gleichzeitig interniert waren.

Die fragwürdigen (Märchen-)Geschichten von Überläufern

All die grausamen Berichte – über Masseninternierung und Folter – stammen überwiegend von Überläufern. Allerdings sind solche Aussagen grundsätzlich mit äußerster Vorsicht zu genießen. Das beste Beispiel lieferte hierzu der Informant „Curveball“ ab – der mit richtigen Namen Rafid Ahmed Alwan heißen soll. Als irakischer Überläufer hat er quasi im Alleingang dem Irak unter Saddam Hussein mit Massenvernichtungswaffenausgestattet“ . Doch nach dem Irakkrieg im Jahr 2003 konnten die vermeintlichen irakischen Massenvernichtungswaffen niemals gefunden werden. Die plausibelste Erklärung: Seine beschriebenen Massenvernichtungswaffen haben nie existiert.

Warum Überläufer lügen

Hinter den dreisten Lügen von Überläufern oder respektive Verrätern – je nach Standpunkt – stecken einfache Motive: Es winken Geld und ein besseres Leben. Das Beispiel „Curveball“ zeigt eben schön: Kaum eine Lüge kann grob genug gesponnen sein, sie wird dennoch geglaubt.

Die vermeintlichen Unterdrückung der Uiguren in China

Besonders bei der vermeintlichen Unterdrückung der Uiguren in China stellt sich die Frage: Wie glaubhaft diese schrecklichen Berichte eigentlich sein sollen?

„Zwietracht und Antagonismus zwischen China und den muslimischen Ländern zu provozieren“ 

>>China Internet Information Center<<

„Die Äußerungen einiger US-amerikanischer und westlicher Politiker über die „Unterdrückung der Uiguren und die Verfolgung der Muslime in der autonomen Region Xinjiang“ widersprechen den Tatsachen. Ihr Ziel sei es, ethnische Zwietracht und Antagonismus zwischen China und den muslimischen Ländern zu provozieren, sagten Vertreter der Lokalregierung Xinjiangs.“

Wenn Terrorgruppen ihren eignen Staat fordern

Bei der autonomen Region Xinjiang handelt es sich um kein Sperrgebiet, wer Interesse hat kann dorthin auch Reisen und mit dem Menschen direkt Vorort sprechen. Allerdings würde sich dann ein ganz anderes Bild ergeben. Denn die Region wird regelmäßig von gewaltsamen Terroranschlägen heim gesucht: Diverse Terrorgruppierungen versuchen gewaltsam einen islamischen Staat zu errichten.

„Auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Beijing ein Auto in eine Menschenmenge gefahren“

>>China Internet Information Center<<

„Der Dokumentarfilm zeigt zahlreiche Videoaufnahmen von Terroranschlägen in Xinjiang, darunter: der Anschlag 1997 in Yining, in der Autonomen Präfektur Ili Kazak, bei dem sieben Tote und 198 Verletzte zu beklagen waren; die Unruhen in Ürümqi am 5. Juli 2009, bei denen 197 Menschen starben und über 1700 weitere verletzt wurden; der Seriqbuya-Angriff 2013 in Kashgar, bei dem 15 Menschen starben und zwei weitere verletzt wurden. Terroristen haben auch Angriffe in anderen Städten Chinas ausgeübt. So haben sie 2013 auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Beijing ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Ein weiterer Angriff, der am 1. März 2014 den Bahnhof in Kunming in der Provinz Yunnan traf, forderte 31 Tote und 141 Verletzte. Das Videomaterial in der Dokumentation zeigt deutlich, wie Randalierer Busse und Autos auf den Straßen in Brand stecken, Geschäfte zerstören und Passagiere angreifen.“

„Terroranschlägen in Xinjiang“

Der Terror erstreckt sich eben nicht nur auf die autonomen Region Xinjiang, sondern über weite Teile von China. Die Opfer bei diesem Anschlägen sind meist unschuldige Bürger. Folglich: Der Schutz vor Anschlägen dürfte mit Abstand eines der wichtigsten Probleme sein. Da die autonomen Region Xinjiang im Westen vorwiegend an muslimische Länder grenzt, ist der Einfluss radikaler Kräfte in der Region unmittelbar zu spüren.

„Uigurischen Jihadisten“ – „In den pakistanischen Kampflagern Waziristans militärisch ausgebildet“

>>Die Welt aus den Fugen von Peter Scholl-Latour (Buch) <<

„Die in Shanghai stattfindende Weltausstellung zu diskreditieren, wurde in der Autonomen Region Xinjiang durch die ethnisch und religiös motivierte Revolte der Uiguren angeheizt. In diesem Falle konnte sich die Schürung der Unruhen auf die Einwirkung von uigurischen »Jihadisten« zurückführen lassen, die in den pakistanischen Kampflagern Waziristans militärisch ausgebildet und salafistisch indoktriniert werden.“

„Uigurischen Jihadisten“ – „Salafistisch indoktriniert“

Tatsächlich ist der Einfluss des benachbarten Auslands auf die Region Xinjiang im China kaum zu leugnen. Zahlreiche radikale islamische Terrorgruppen sehen Gewalt als legitimes Mittel an. In der Regel muss die örtliche Bevölkerung allein die Konsequenzen tragen: Weshalb der chinesische Staat besonders in dieser Grenzregion auf Sicherheit achtet. Die Mehrheit der Bevölkerung dürfte dieses Handeln wohl auch unterstützen.