Konflikt um Taiwan und das Potential eines 3. Opiumkrieges

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Der Taiwankonlikt reicht weit in die Vergangenheit zurück. Die selbsternannte Inselregierung nennt sich ganz stolz Republik China und will auch eine eigene Agenda durchsetzen und diese könnte zu einer ganz anderen Dimension eines Krieges führen.

“Streit um den Inselstaat ist einer der größten Konfliktherde der Welt”

>>Kreiszeitung.de<<

“Die chinesische Führung werde sich die „Option bewahren, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen“. Auf ausländische Einmischung sowie auf eine „kleine Zahl“ von Unabhängigkeitskräften werde man entsprechend reagieren, nicht aber auf die Landsleute in Taiwan. Der Streit um den Inselstaat ist einer der größten Konfliktherde der Welt. … Seit der Spaltung zwischen China und Taiwan im Jahr 1949 will die Regierung in Peking die Insel, die sich seither Republik China nennt, wieder mit dem Festland, der kommunistischen Volksrepublik China, vereinigen. Peking sieht Taiwan nicht als souveränen Staat, sondern lediglich als abtrünniges Gebiet an.”

“Peking sieht Taiwan nicht als souveränen Staat, sondern lediglich als abtrünniges Gebiet an”

Die “Republik China” wird übrigens auch nicht von der Bundesrepublik Deutschland anerkannt, was so manches offizielle Stellungnahme eines hohen Beamten und Politikern hierzulande recht absurd erscheinen lässt.

“Deutschland unterhält keine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan”

>>Auswärtiges Amt<<

“Deutschland unterhält keine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan. Die deutschen Interessen werden durch das Deutsche Institut Taipei wahrgenommen.”

“Die deutschen Interessen werden durch das Deutsche Institut Taipei wahrgenommen”

Die offiziellen Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland setzen sich also für die Interessen eines “Staates” ein, welchen die Bundesrepublik formal nicht mal anerkennt. Auch reicht die Geschichte rund um den Taiwankonflik sehr viel weiter zurück. China war schon im 18. Jahrhundert ein bedeutender Handelspartner für die Europäer gewesen. Die umfangreichen Teeimporte aus China wurden zuerst mit indischer Baumwolle und später mit Silber beglichen. Als der Silberfluss aus Amerika nachließ, suchten die Engländer nach einer neuen Zahlungsmethode für den Teeimport und fanden diese schließlich in Form von Opium.

“1839–1842 zum ersten Opiumkrieg zwischen China und Großbritannien führte”

Dadurch entstanden Spannungen zwischen China und Großbritannien aufgrund diplomatischer Konflikte sowie der erschwerten Zugang zum chinesischen Markt seit 1760. Die Situation verschärfte sich auch durch den zunehmenden Opiumkonsum in China, der hauptsächlich durch die indische Opiumproduktion befriedigt wurde, die wiederum unter Kontrolle von Großbritannien und dem britischen Opium-Monopol in Bengalen stand. Auch hier spielte die East India Company eine zentrale Rolle beim Vertrieb nach Indien. In den 1830er Jahren entwickelte sich der chinesische Opiumkonsum zu einem massiven Drogenproblem für die Bevölkerung Chinas.

“1830er Jahren der chinesische Opiumkonsum zu einem massiven Drogenproblem der chinesischen Bevölkerung ausgewachsen”

>>Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit von Christian Kleinschmidt (Buch) <<

“Nachdem sich in den 1830er Jahren der chinesische Opiumkonsum zu einem massiven Drogenproblem der chinesischen Bevölkerung ausgewachsen hatte (etwa zehn Prozent der gesamten chinesischen Bevölkerung konsumierten Opium) und damit zugleich ein erheblicher Silberabfluß aus dem Land verbunden war, versuchte die chinesische Regierung, die Importe zu unterbinden, was schließlich zu Zusammenstößen zwischen britischen und chinesischen Truppen und 1839–1842 zum ersten Opiumkrieg zwischen China und Großbritannien führte. Die britische Aggression führte nicht nur dazu, daß China einen Teil seiner politischen Souveränität («ungleiche Verträge») und seines Territoriums (Hongkong) verlor, sondern es mußte auch den Opiumhandel legalisieren und seine Märkte für den Handel mit Europa und insbesondere mit Großbritannien öffnen. Zwischen Mitte des 18. und Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Asien aus britischer Sicht zur wichtigsten Handelsregion und verdrängte zugleich Europa, die Westindischen Inseln und Nordamerika von dieser Position. Ob es ohne Opium, wie der australische Historiker Carl Trocki es formuliert, wahrscheinlich kein Britisches Empire gegeben hätte, sei dahingestellt, aber es hatte doch einen erheblichen Anteil daran, daß innerhalb eines Jahrhunderts die «Gesamtstruktur der Welthandelsnetze auf den Kopf gestellt wurde» (Robert B. Marks). “

“Gesamtstruktur der Welthandelsnetze auf den Kopf gestellt wurde”

Das Drogenproblem wird allgemein in der heutigen Zeit zugeschrieben. Tatsächlich wurden bereits im 19. Jahrhundert gleich zwei Opiumkriege geführt.

“Hochzeit des Chinahandels” – “Die illegalen Importe indischen Opiums verdoppelten sich nahezu”

>>Die CIA und das Heroin: Weltpolitik durch Drogenhandel von Alfred W. McCoy  (Buch) <<

“Die 15 Jahre, die dem Ersten Opiumkrieg folgten, waren die Hochzeit des Chinahandels. Die illegalen Importe indischen Opiums verdoppelten sich nahezu und stiegen 1858 auf 4 810 Tonnen. Auf den Auktionen in Kalkutta trieben irrwitzige Gebote die Opiumpreise und kolonialen Profite in neue Höhen und machten einen schnellen Transport nach China unabdingbar, um eine rasche Rendite der hohen Investitionen zu sichern. In den ersten fünf Jahren nach dem Opiumkrieg stießen 48 neue Klipper zur Opiumflotte. Vier der schnellsten wurden in amerikanischen Werften für Russel & Co. gebaut, jenes Yankee-Handelshaus, das mit der Schnelligkeit seiner Schiffe den großen britischen Opiumhändler Jardine Matheson & Co. herausforderte.”

“Auf den Auktionen in Kalkutta trieben irrwitzige Gebote die Opiumpreise und kolonialen Profite in neue Höhen”

Das damalige China war noch ein Kaiserreich und wurde durch die Einmischung der europäischen Mächte sicherlich maßgeblich, was letztlich in der Abdankung des Kaisers und in einen Bürgerkrieg mündete. Im Jahr 1912 danke der chinesische Kaiser ab und im gleichen Jahr wurde die heute umstrittene “Republik China” gegründet.

“Die Republik China, die erste in Asien, wurde am 1. Januar 1912 gegründet”

>>Ministry of Foreign Affairs, Republik China (Taiwan) <<

“Die Republik China, die erste in Asien, wurde am 1. Januar 1912 gegründet.”

Konflikt um Taiwan und das Potential eines 3. Opiumkrieges

Nun kann zu dieser umstrittene “Republik China” jeder seine eigene Meinung bilden. Es wird aber gerne vergessen, dass die “Republik China” sehr ehrgeizige Ziele hegt. Nach deren Vorstellung soll es nicht nur um die Insel Taiwan, sondern sie möchte über ganz China, plus die Mongolei, Teile Russlands und Indien herrschen. Andere Gebietsansprüche bleiben hier mal außen vor, aber alleine Russland und Indien sind Nuklearmächte. Das Potential eines 3. Opiumkrieges ist also durchaus gegeben. Zumal Taiwan erheblich durch ausländische Mächte beeinflusst. Letztendlich zieht sich dieser Faden seit mehreren Jahrhunderten durch die Geschichte hindurch.