„Gekaufte Wissenschaft“ als moderner Hexenhammer: Warum ist Kritik an Wissenschaft verboten?

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Die heutige Vorstellungen von Freiheit und Menschenwürde rühren im Kern aus der Antike her. Gemeinsam aus Forschung und Diskussion ist neues Wissen entstanden. Doch dieses Weltbild gehört mittlerweile der Vergangenheit an. Viele Zweige der etablierten Wissenschaft gehen immer mehr in eine Art von Religion über. Diskussion werden tunlichst vermieden und Kritiker einzelner wissenschaftlicher Thesen pauschal als vermeintliche „Wissenschaftsfeinde“ oder „Wissenschaftsleugner“ verunglimpft: Doch dabei muss jeder angehender Ingenieur seine wissenschaftliche Arbeit vor kritischen Fragen und Fakten verteidigen.

„Hexenhammer“ – „Handbuch in Sachen Folter und Mord an Unschuldigen“

Auf ähnlicher Grundlage ist auch der mittelalterliche Hexenhammer entstanden. Mit Kritikern der mittelalterlichen Verhältnisse wurde nicht etwa die Diskussion gesucht, sondern sie wurden streng – nach wissenschaftlich-juristisch Kriterien – der Hexerei überführt.

Juristische Befragung: „Die Opfer in der Regel nackt gefoltert“

>>Die Folter – Eine Enzyklopädie des Grauens von Horst Herrmann (Buch) <<

„Der berüchtigte „Hexenhammer“, ein seit 1487 oft aufgelegtes Handbuch in Sachen Folter und Mord an Unschuldigen, nimmt die Deutschen noch in Schutz: „In Alemanniae partibus talis abrasura, praesertim circa loca secreta, plurimum consuetur inhonesta, qua de causa nec nos inquisitores usi sumus …“ – Im Hessen-Kassel werden die Opfer in der Regel nackt gefoltert. Manchmal wird eine vermeintliche „Hexe“ vom Scharfrichter zur Seite genommen, dann werden ihr die Haare abgeschnitten oder abgesengt.“

„Hexenhammer“ & „Wissenschaftsleugner“ – Alles im Namen der Deutungshoheit?

In der Praxis wurden die Delinquenten solange gefoltert bis sie entweder alles gestanden oder an der „peinlichen Befragungstarben: Nach den erzwungenen Geständnis erfolgt prompt die Verurteilung vor einen weltliche Gericht und kurz Zeit später musste schon die „Hexe“ auf dem Scheiterhaufen brennen. Anders als heutzutage vielfach dargestellt: Die sogenannten „Hexenprozesse“ fanden aber weniger in kirchlichen Gerichten, sondern vielmehr nach weltlicher Gerichtsbarkeit statt. Noch heute hat die Justiz so ihre Probleme damit.

„An diesem Hexenmord verdient die Kirche noch heute“

>>Welt<<

„An diesem Hexenmord verdient die Kirche noch heute – Dietrich Flade war der reichste Mann Triers. Als jedoch der Verdacht aufkam, er treibe es mit dem Teufel, wurde er zum Tode verurteilt. Das war 1589. Noch heute zahlt die Stadt für seine Kredite.“

Mittelalterliche Hexenprozesse: Viele Urteile sind noch immer rechtskräftig

Trotz der bizarren Prozesse nimmt die heutige Justiz wenig Anstoß daran: Denn viele Urteile sind noch immer rechtskräftig. Zwar wurden einige Urteile tatsächlich aufgehoben, aber eine grundsätzliche Entscheidung hierüber ist bis heute ausgeblieben. Der letzte westliche Hexenprozess fand noch im Jahre 1944 statt. Auch in Saudi Arabien – also dem Lieblingsverbündeten der Bundesrepublik Deutschland – werden noch heute vermeintliche Hexen hingerichtet.

Warum ist das Kapitel Hexenverfolgung noch immer nicht geschlossen?

Also das Kapitel Hexenverfolgung  ist noch lange nicht geschlossen. Gleiches trifft auf die wissenschaftliche Abhandlung des sogenannten „Hexenhammers“ zu, wo Mord und Folter ihre juristisch-wissenschaftliche nötige Legitimation fanden.

Saudi Arabien – Lieblingsverbündeter der Bundesrepublik Deutschland: Hinrichtung von Hexen scheint noch immer zur Staatsräson zu gehören

Mit etwas gesunden Menschenverstand betrachtet: Das scheint alles vollkommen Absurd zu sein. Nur was hätte der Einzelne zur damaligen Zeit tun können: Wenn mit wissenschaftlich-juristischer Bestätigung der Vorwurf „Hexerei“ ins Haus geflattert bekommt? Mit Logik und Vernumpft wäre man wohl kaum weiter gekommen, also mussten sich zwangsläufig die „Beschuldigten“ diesem Martyrium unterziehen. Und genau dieser roter Faden trat später noch in ganz anderer Form auf und zwar als Ärzte die Drogen als medizinisches „Wundermittel“ entdeckt haben wollten.

„Ärzte“ – „Mit Kokain ein wahres Wundermittel entdeckt zu haben“

>>Universität Duisburg-Essen (PDF-Datei) <<

„Anfangs glaubten viele Ärzte, mit Kokain ein wahres Wundermittel entdeckt zu haben. Kokain und kokainhaltige Mittel wurden gegen unzählige Krankheiten wie Keuchhusten, Erkältung, Asthma, Tripper und Sypbillis verschrieben. Daneben versuchten Medizinet; u.a. auch Sigmund Freud, Alkoholiker und Mor­phinisten mit Kokain von ihrer Sucht zu befreien.“

Einst wissenschaftlicher Konsens: Alkoholiker mit Kokain „heilen

Alkoholiker mit Kokainheilen“ ? – Dagegen mutet der mittelalterliche „Hexenhammer“ ja fast schon fortschrittlich an. Allerdings mussten solche „Behandlungsmethoden“ auch juristisch abgesegnet sein, denn nur die wenigsten Menschen dürften hierzu eine freiwillige Erklärung unterschrieben haben. Mittlerweile hat sich das Verhältnis zum „Medikament“ Kokain gewandelt, aber die Wissenschaft hat daraus nicht sonderlich viel gelernt.

„Die gekaufte Wissenschaft“

>>Hochschule Aalen<<

„Die gekaufte Wissenschaft – engagieren Professoren und finanzieren ganze Institute, die in ihrem Sinne forschen“

Findet Forschung nur noch im Sinne von Drittmitteln statt?

Die Abhängigkeit der Wissenschaft von politischen Entscheidungen ist unübersehbar. Der vermeintliche „wissenschaftlichen Fortschritt“ ist heutzutage weniger in der Expertise von Professoren oder Hochschullehren geknüpft, sondern vielmehr in der Drittmittelvergabe zu finden.

„Unternehmen bestellen Studien, engagieren Professoren und finanzieren ganze Institute“

>>Süddeutsche Zeitung<<

„Unternehmen bestellen Studien, engagieren Professoren und finanzieren ganze Institute, die in ihrem Sinne forschen. … Die Lobbyisten gehen dabei folgendermaßen vor: Zunächst suchen sie geeignete industrienahe Wissenschaftler, die bereit sind, die Meinungen der Unternehmen zu vertreten. Hierbei ist Geld manchmal nur von nachrangiger Bedeutung. Oft sind Ehrgeiz oder Ruhmeswünsche der Forscher viel wichtiger. Man verspricht ihnen etwa, Publikationen in renommierten Journalen zu unterstützen und so die Wissenschaftskarrieren zu fördern.“

Wissenschaftler als Egomanen: „Oft sind Ehrgeiz oder Ruhmeswünsche der Forscher viel wichtiger“

Zum Thema „Drittmittel für die Forschung“ stehen ganze Bücher bereit. Auf verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten kann schlicht nicht geforscht werden, weil kein Geld zur Verfügung steht. Zu anderen wissenschaftlichen Fragestellungen stehen widerum Unsummen bereit: Die regelrechte Flut an wissenschaftlichen Publikationen zu Gender-Fragen und Klimawandel dürfte sicherlich aus politischen Erwägungen herrühren. – Überspitzt: „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.“ Doch gerade diese einseitigen wissenschaftliche Arbeiten stützen wiederum politische Entscheidungen ab. Widerworte werden nicht geduldet und ein Diskurs ist unerschüttert. Schlussendlich: Seit der Zeit des Hexenhammers hat sich nicht wirklich etwas geändert.