Weltraum: „Verteidigung und Angriff als auch so vielen anderen Dingen die Zukunft sein“

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Das Weltall wird sowohl hinsichtlich Verteidigung und Angriff als auch so vielen anderen Dingen die Zukunft sein.“ – Die recht deutliche Aussage des US-Präsidenten lässt da kaum Zweifel zu.

„Das Weltall wird sowohl hinsichtlich Verteidigung und Angriff als auch so vielen anderen Dingen die Zukunft sein“

Tatsächlich ist die X-37B bereits unter „Flagge“ der amerikanischen Streitkräfte im Weltraum unterwegs: Viel ist über diese „Raumfahrzeug“ nicht bekannt. Weder über deren Missionen, noch Fähigkeit lassen sich verlässliche Informationen in Erfahrung bringen. Lediglich zu deren Starts und Landungen tauchen ein paar nichtssagende Pressemeldungen auf. Aber alleine die Existenz dieses Weltraum-Vehikels hat eine neue Ära eingeläutet. Doch die eigentliche Kriegsführung im All hat bereits vor langer Zeit begonnen.

X-37B ist bereits unter „Flagge“ der amerikanischen Streitkräfte im Weltraum unterwegs

>>Spiegel<<

„Die Rakete Aggregat 4 (A4), … erreichte eine Höhe von 84,5 Kilometern über dem Erdboden, bevor sie nach 295 Sekunden rund 190 Kilometer östlich von Peenemünde in die Ostsee stürzte.“

Zweiter Weltkrieg – Rakete Aggregat 4: Der Beginn des Weltraumkrieges

Die Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten (FAA) hat etwa eine Höhe von 80 Kilometer (50 Meilen) für dem Beginn des Weltalls festgelegt: Demnach könnte man die Rakete Aggregat 4 (A4) als erste eingesetzte Weltraumwaffe im Krieg bezeichnen. Aber ohnehin siegeln solche Definitionsfragen nur Nebensächlichkeiten wider: Denn Flughöhe und Geschwindigkeit haben schon immer als entscheidende Faktoren eine viel wesentlichere Rolle eingenommen. Zwar lassen sich solche Raketen mittlerweile erfolgreich abfangen: Allerdings die dazugehörigen Abfangraketen sind sehr teuer und lassen sich durch abgeworfene Täuschkörper oder elektronische Gegenmaßnahmen leicht täuschen.

Utopischer Weltraumkrieg versus Realität: Landesverteidigung ist mit zivilen Billig-Drohnen bereits überfordert

Zum Vergleich: Ein staatlicher Flughafen ist – nach eignen Angaben – schon mit zivilen Billig-Drohnen heillos überfordert: Wie soll unter solchen Umständen eine echte militärische Überschallrakete abgefangen werden? – Statt utopischen Weltraumkriegen ist man also ganz schnell auf dem Boden der Tatsachen gelandet.

Weltraumkriege dürften als erstes Satelliten

Allerdings echte Weltraumkriege haben sich in dieser Form wohl (noch) nicht abgespielt. Als exemplarisch dürfte der amerikanische Einmarsch in Afghanistan im Jahr 2001 angesehen werden. An afghanischen Weltraumstreitkräften war zu dieser Zeit noch nicht zu denken und die Afghanen hatten über – sage und schreibe – ein einziges fliegendes Kampfflugzeug verfügt. Dennoch machten US-Spionagesatelliten im Weltraum Fotos, Bomben wurden per Daten (GPS) aus dem All ins Ziel gelenkt und Drohnen wurden über Satellitenlink gesteuert. Doch ein echter Weltraumkrieg dürfte als erstes genau diese „Weltrauminfrastruktur“ angreifen.

Weltraumkrieg: Satelliten im All stellen legitimes Ziel dar

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„Der indische Premier feiert sein Land nach einem Satelliten-Abschuss als neue Großmacht im All.“

„Der indische Premier feiert sein Land nach einem Satelliten-Abschuss als neue Großmacht im All“

Hinzu käme noch die elektronische Kriegsführung und am Ende wäre man wieder dort angekommen, wo einst der „Weltraumkrieg“ begonnen hatte: Und zwar beim technologischen Stand am Ende des Zweiten Weltkriegs, wo analoge Karten zum Einsatz kamen und die Rakete Aggregat 4 (A4) noch mit Kreiselkompass und Gyroscope ins Ziel gelenkt wurde: Denn gegen analoge Technologien kann selbst der beste Hacker der Welt nicht viel ausrichten.