Dunkle Jahrhunderte als vergessene geschichtliche Epoche: “Städte von ihren Einwohnern verlassen”

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Gibt es Lücken in der Geschichte? Nach allgemeinen Verständnis soll es mit der Technologie, Wissenschaft und Gesellschaft immer aufwärts gehen. Der Fortschritt ist unaufhaltsam. Doch ein etwas genauerer Blick in die vergangene Historie kommt etwas ganz anderes heraus. Schon im antiken Griechenland hat es eine Epoche der “dunklen Jahrhunderte” gegeben.

“12. Jahrhundert vor Christus” – “Als der Beginn der “dunklen Jahrhunderte” Griechenlands”

>>Universität Heidelberg<<

“Das 12. Jahrhundert vor Christus galt Fachleuten bislang als der Beginn der “dunklen Jahrhunderte” Griechenlands. Nach einer Zeit anhaltender Hochkultur kam es um 1200 v. Chr. aus noch nicht hinlänglich geklärten Gründen zu einer tiefen historischen Zäsur: Paläste wurden zerstört, Städte von ihren Einwohnern verlassen, Handelskontakte zerbrachen, politische Strukturen zerfielen.”

Dunkle Jahrhunderte: “Städte von ihren Einwohnern verlassen”

Diese dunkle Epoche soll ungefähr 400 Jahre gedauert haben. Über die Zeit ist nicht all zu viel bekannt. Die schriftlichen Quellen sind kaum vorhanden und auch die wenigen archäologischen Funde geben eher ein düsteres Bild über diese Zeit ab. Ganz Allgemein: Die gesellschaftliche Entwicklung hat einem großen Schritt zurück gemacht.

Dunkle Jahrhunderte: “Die hochorganisierte Landwirtschaft zerfällt”

>>Wissenschaft.de<<

“Diese machtpolitischen Umstürze gehen einher mit tiefgreifenden sozialen und kulturellen Einschnitten: Die hochorganisierte Landwirtschaft zerfällt, die Jagd wird für die Fleischbeschaffung relevanter als die Viehzucht. Die diplomatischen Beziehungen der Fürstenhöfe sind gekappt, die Routen des Fernhandels zerstört. Die Kunstfertigkeit, porzellandünne Keramikgefäße auf der Töpferscheibe zu formen, gerät ebenso in Vergessenheit wie die Technik, mehrstöckige Häuser zu bauen. Die Palastverwaltungen – einst überregional effektiv durch zentralistische Organisation – zerfallen in die Bewirtschaftung einzelner Fürstenhöfe. Vor allem aber: Die Schrift verschwindet – inklusive der Erinnerung an sie.”

Dunkle Jahrhunderte: “Die Schrift verschwindet – inklusive der Erinnerung an sie”

Es mag sicherlich Erstaunen hervorrufen: Aber die Schrift ist wirklich verschwunden. – Genauer gesagt: Die “Linear B- Schrift” ist verschwunden und daher sind die schriftlichen Quellen über diese Zeit kaum vorhanden.

“Als dunkel galt diese Zeit bislang vor allem, weil sie schriftlos war”

>>GeschiMag<<

“Als dunkel galt diese Zeit bislang vor allem, weil sie schriftlos war. Die Verwaltungsschrift der mykenischen Machtzentren, die Linear B- Schrift, war mit diesen um 1200 untergegangen und das griechische Alphabet tauchte erst Ende des 8. Jahrhunderts auf.”

“Die Linear B- Schrift, war mit diesen um 1200 untergegangen”

Über diese 400 Jahre ist recht wenig bekannt. Es deutet viel darauf hin: Eine Hochkultur ist quasi untergegangen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist sie durch interne Faktoren zugrunde gegangen. Und leider stellt es keinen Einzelfall in der Geschichte dar. Auch das übrige Europa hat nach dem Untergang des Weströmischen Reiches ein anderes “dunkles Zeitalter” durchlebt.

Dunkle Jahrhunderte – Als das Weströmische Reich unterging

>>Karl der Große: Die Korrektur eines Mythos von Rolf Bergmeier (Buch) <<

“Eines dieser Heiligtümer ist die Lichtgestalt Karl der Große, »Vater Europas«, ein Allerheiligstes. Eine kaum überschaubare Schar von Nachkriegshistorikern und Publizisten des späten 20. und des frühen 21. Jahrhunderts sieht ihn über alle Zeit- und Geografieräume hinweg als einsame Größe glänzen, als jemanden, der dunkle Jahrhunderte in eine Periode kultureller Hochblüte verwandelt habe.”

“Der dunkle Jahrhunderte in eine Periode kultureller Hochblüte verwandelt habe”

Über die “Lichtgestalt” Karl des Große kann sich jeder seine eigene Meinung bilden: Dennoch ist das dunkle Zeitalter am Ende der Spätantike unstrittig. Vergleichbar wie im antiken Griechenland: Es fand ein großer Niedergang auf beinahe allen Lebensbereichen statt.

“Für viele Menschen muss es in der Tat eine dunkle und schwere Zeit gewesen sein”

>>Begegnung mit dem wahren Drachen von Gudo Wafu Nishijima (Buch) <<

“Eine anschaulichere und populäre Bezeichnung für diese Zeit ist jedoch „Das dunkle Zeitalter“ und für viele Menschen muss es in der Tat eine dunkle und schwere Zeit gewesen sein. Die Lebensbedingungen waren für die meisten hart und niederdrückend. Die feudale Ökonomie, die auf primitiven Methoden der Landwirtschaft beruhte, basierte auf der harten physischen Arbeit der Untergebenen, die die Mehrheit der Bevölkerung stellte. Diese Untergebenen waren an ihren Fürsten für ihr ganzes Leben auf Gedeih und Verderb gebunden und der Fürst leitete seine Autorität direkt von Gott ab.”

“Feudale Ökonomie” – “Auf primitiven Methoden der Landwirtschaft beruhte”

Viele technische Errungenschaften der Antike waren verlorengegangen. Gleichzeitig war die die Zentralmacht verschwunden. Stattdessen setzte sich vielerorts lokale Herrscher durch und die feudale Ökonomie hat nur ein geringes Interesse an der technischen Entwicklung gehabt.