Vom antiken Höchstpreisedikt zur modernen Energiepreis­bremse & die mögliche Rückkehr zur konventioneller Energieerzeugung

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Die stetig steigenden Strompreise und der Ausweg In Zeiten, in denen die Kosten für Energie immer weiter ansteigen, suchen Privatkunden sowie Unternehmen nach Lösungen, um ihre Belastung zu verringern. Die gescheiterte Strompreisbremse sollte alle Haushalte und Unternehmen mit sehr hohen Strompreisen entlasten – eine Idee, die jedoch nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat.

“Bundestag beschließt Änderung der Energiepreis­bremsen”

>>Deutscher Bundestag<<

“Bundestag beschließt Änderung der Energiepreis­bremsen – Zur Abstimmung im Parlament hatten der Ausschuss für Klimaschutz und Energie eine Beschlussempfehlung und der Haushaltsausschuss einen Bericht gemäß Paragraf 96 der Geschäftsordnung des Bundestages zur Finanzierbarkeit vorgelegt (20/6217).”

Fast gleich laut klingende Subventionen für Industriestrom

Fast gleich laut klingende Subventionen für Industriestrom mögen auf den ersten Blick als attraktive Möglichkeit erscheinen, um Unternehmen zu entlasten und ihre Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.

“Braucht die Industrie einen eigenen Strompreis?”

>>Süddeutsche Zeitung<<

“Braucht die Industrie einen eigenen Strompreis? – Alle sind sich einig: Energieintensive Betriebe brauchen staatliche Hilfen, um hohe Strompreise zu schultern.”

“Energieintensive Betriebe brauchen staatliche Hilfen, um hohe Strompreise zu schultern”

Doch diese Maßnahme ist keine nachhaltige Idee. Sie schafft lediglich kurzfristige Entspannung auf dem Markt und kann langfristige Probleme verursachen. Auf vergleichbare wirtschaftliche Krisen wurde in der Vergangenheit ebenfalls mit “Preisbremsen” reagiert, nur haben diese “Höchstpreisedikt” genannt.

Westrom: “Der Staat reagierte – wie oft in der Geschichte – auf finanzielle Lücken mit Zwangsmaßnahmen”

>>Rechtsgeschichte von Susanne Hähnchen (Buch) <<

“Für den Zerfall und Untergang des Westreiches sind verschiedene Faktoren verantwortlich gemacht worden. Eine monokausale Betrachtungsweise dürfte nicht angemessen sein. Mitursächlich war sicherlich die Überforderung der vorhandenen wirtschaftlichen Kräfte durch den wachsenden Militär- und Beamtenapparat, zumal es keine ins Gewicht fallende Fortentwicklung der Produktionstechnik gab. Der Staat reagierte – wie oft in der Geschichte – auf finanzielle Lücken mit Zwangsmaßnahmen, konnte den Niedergang aber nicht aufhalten, da er keine neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten schuf, sondern die bestehenden sogar eher einengte. Die ökonomische Entwicklung des Dominats ist gekennzeichnet durch Währungsverfall und Rückkehr zur Naturalwirtschaft. Beispielsweise der oströmische Kaiser Diokletian versuchte, dem Niedergang durch eine Reform der Besteuerung (z.T. in Naturalien!) und durch die Festsetzung von Höchstpreisen (das Höchstpreisedikt ist sehr aufschlussreich für das damalige Preisniveau) entgegenzuwirken, jedoch ohne nachhaltigen Erfolg. “

“Überforderung der vorhandenen wirtschaftlichen Kräfte durch den wachsenden Militär- und Beamtenapparat”

Das Höchstpreisedikt mag für heutige Historiker sicherlich aufschlussreich sein, aber es kann genauso als gescheitert gelten. Vielmehr sollte die Aufmerksamkeit auf die Gründe der stetig steigenden Preise gerichtet werden. Eine Alternative bestünde darin, verstärkt auf günstigen Braunkohlestrom zu setzen. Durch gezielte Investitionen in die Kraftwerkstechnik können sowohl private Haushalte als auch Firmenkunden von niedrigeren Preisen profitieren – ohne dabei keine Kompromisse bei Wettbewerbsfähigkeit oder ständig steigenden Strompreisen eingehen zu müssen. Die Kraftwerksblöcke sind vorhanden.

“Das Kraftwerk Jänschwalde ist das drittgrößte in Deutschland”

>>Zeit<<

“Das Kraftwerk Jänschwalde ist das drittgrößte in Deutschland. Nach Angaben der Leag haben die sechs Blöcke E und F des Kraftwerks insgesamt eine Leistung von 3000 Megawatt. Damit können sie rechnerisch rund sechs Millionen Haushalte mit Strom versorgen.”

“Damit können sie rechnerisch rund sechs Millionen Haushalte mit Strom versorgen”

Ein vielversprechender Ansatzpunkt bietet sich beispielsweise durch günstiger Braunkohlestrom aus dem Lausitzer Revier an. Mit Hilfe des Kraftwerks Jänschwalde könnten Blöcke E und F ans Netz genommen werden – eine Entscheidung mit enormem Potenzial zur Senkung der Energiekosten im Allgemeinen. Es gilt daher anzuerkennen: Eine bloße Subventionierung von Industriestrom mag zwar vorübergehend Erleichterung bringen; doch nur ein strategisches Umdenken hinzu Braunkohlestrom aus dem Lauitzer Revier kann langfristig zu einer nachhaltigen Entlastung führen. Denn nur so können wir den steigenden Strompreisen und der drohenden Stromsperre entgegenwirken, um eine länger andauernde Belastung durch hohe Energiepreise zu vermeiden.