„Wasserknappheit“ – Die große Katastrophe! (2)

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Wasser ist eine knappe Ressource. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage haben sich seit den 1960er-Jahren die weltweiten Wasserentnahmen mehr als verdoppelt, vor allem aufgrund des anhaltend starken Bevölkerungswachstums von jährlich 80 Millionen Menschen und dem damit verbundenen gestiegenen Bedarf.

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Von Guido Grandt

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Mehr als eine Milliarde Menschen leben derzeit in wasserarmen Regionen. Bis zu 3,5 Milliarden könnten schon bis 2025 eine Wasserknappheit erleben.

Konflikte um Wasserrechte

So ist Wasser auch eine Ressource, um die es militärische Konflikte geben wird.

Bereits 2017 warnte der US-amerikanische Auslandsgeheimdienst Central Intelligence Agency (CIA) sowie der National Intelligence Council (NIC), dem Zentrum für mittel- und langfristiges strategisches Denken, in ihrem Global Trends – Paradox of Progress vor Konflikten um Wasserrechte.

Darin heißt es konkret: „Eine wachsende Zahl von Ländern wird durch Bevölkerungswachstum, Urbanisierung, Wirtschaftsentwicklung, Klimawandel oder schlechtes Wassermanagement Wasserstress erleben. Dort, wo es gemeinsame Wasserressourcen gibt, werden die Spannungen zunehmen.

Und weiter: „Historisch gesehen haben Wasserstreitigkeiten zwischen Staaten meist eher zu vertraglichen Regelungen als zu gewalttätigen Konflikten geführt, doch dieser Trend wird schwerlich Bestand haben können. Dammbau, industrielle Wasserverschmutzung und die Nichterfüllung oder Ablehnung bestehender Vertragsregelungen verschärfen den Wasserstress, doch politische und kulturelle Spannungen spielen oft eine noch größere Rolle.

So werden die Konflikte um das lebensnotwendige Wasser aussehen

CIA und NIC: „Für fast die Hälfte der weltweit 263 internationalen Flussgebiete gibt es kein kooperatives Managementabkommen, und auch bei den 600 grenzüberschreitenden Grundwasserleitsystemen existieren nur in einer Handvoll von Fällen Regelungen. Viele der bestehenden Vereinbarungen können überdies nicht an akute Notsituationen wie Klimawandel, Verlust von Biodiversität oder Wasserqualität angepasst werden.“

Und: „Aktuelle Streitigkeiten in wichtigsten Flussgebieten wie dem Mekong, dem Nil, dem Amudarja, dem Jordan, dem Indus und dem Brahmaputra zeigen, wie Wasserverwaltungsstrukturen in einer Zeit zunehmend knapper Ressourcen angepasst werden müssen.“

Nationale Anstrengungen gegen die Wasserknappheit

Weltweit reagieren Länderregierungen unterschiedlich auf die Wasserknappheit. Nachfolgend ein paar Beispiele:

Saudi-Arabien versucht mit (hohen) Wasserpreisen den Verbrauch gering zu halten. Auch ein Wasserschutz-Programm wurde aufgelegt, das dafür sorgen soll, dass der Wasserverbrauch innerhalb des nächsten Jahrzehnts um 43 Prozent gesenkt wird.

Namibia, eines der trockensten Länder der Welt, bereitet seit fünf Jahrzehnten Abwasser zu Trinkwasser um.

Vorreiter Australien

Australiens Kampf gegen Wasserknappheit wird als weltweites Vorreiter-Beispiel gehandelt.

Schon vor den Dürrezeiten in den 1980er-Jahren verabschiedete die Stadt Melbourne verschiedene Gesetze, die als Grundlage für die Regierung im Fall einer Dürre dienten. So wurde etwa ein regionaler Wassermanager ins Amt gerufen, der Wasserversorger, Stadtbehörden und andere zu einer Zusammenarbeit brachte.

Außerdem wurde eine Pipeline, die über die Berge verlief, eine Wasseraufbereitungsanlage und eine Entsalzungsanlage gebaut. Es gab Rabattprogramme für die Gartenarbeit in Wohngebieten. Recyclingwasser wurde verstärkt benutzt. Die Anwohner schafften sich Regenwassertanks an. Wasserrestriktionen wurden eingeführt. Bildungsprogramme für die richtige Wassernutzung gestartet.

Wie auch immer: Indem wir unverzüglich und global die richtigen Maßnahmen mit einem besseren „Wasser-Management“ ergreifen, können wir der drohenden Katastrophe vielleicht noch entgegensteuern. Allerdings steht die Uhr bereits eine Sekunde vor Zwölf!