Vermögensumverteilung durch Inflation: “Begünstigten der Geldmengenausweitung die ersten Empfänger des neuen Geldes”

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Durch die Inflation ausgelösten Effekt der Vermögensumverteilung nennt man auch Cantillon-Effekt. Kurzum: Inflation bedeutet eben nicht nur eine Vermehrung der Geldmenge. Dies hat Auswirkungen auf die Wirtschaft und besonders auf die Vermögensverteilung.

“Die Gewinner einer Geldmengenausweitung sind diejenigen, die als erste Zugriff auf die neue Geldmenge haben”

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“Die Gewinner einer Geldmengenausweitung sind diejenigen, die als erste Zugriff auf die neue Geldmenge haben. Sie können noch zu niedrigeren Preisen einkaufen. Während diejenigen, die die neue Geldmenge erst später erhalten, nur zu höheren Preisen einkaufen können. Sie sind also die Verlierer. Es handelt sich hierbei um den sogenannten Cantillon-Effekt, benannt nach dem irischstämmigen Bankier und Ökonomen Richard Cantillon (1680–1734). Das erinnert mich an eine Geschichte, die mir mein Großvater oft erzählte. Wenn er während der Hyperinflationszeit der 1920er Jahre Geld in die Hand bekam, lief er sofort zu einem Kaufmann, um etwas zu kaufen. Wenn man einige Stunden oder gar Tage wartete, bis man das Geld ausgab, bekam man nur noch die Hälfte an Waren. Inflation führt auch dazu, dass eine wichtige Funktion der Preise außer Kraft gesetzt wird, nämlich das Anzeigen der Knappheitsverhältnisse in einer Volkswirtschaft. Bei Inflation ist für den Investor nicht mehr klar erkennbar, ob die Preise die tatsächliche Knappheit von Gütern anzeigen oder ob sie nur die Geldentwertung widerspiegeln.”

“Die die neue Geldmenge erst später erhalten, nur zu höheren Preisen einkaufen können” – “Sie sind also die Verlierer”

Bankier Richard Cantillon (1680–1734) beschrieb bereits im 18. Jahrhundert den Zusammenhang zwischen der Geldschöpfung und der Vermögensverteilung. Der durch die Inflation ausgelöste Effekt der Vermögensumverteilung wird auch als Cantillon-Effekt bezeichnet.

“Vermehrung der Geldmenge ausgelösten Effekt der Vermögensumverteilung nennt man auch Cantillon-Effekt”

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“Den durch die Vermehrung der Geldmenge ausgelösten Effekt der Vermögensumverteilung nennt man auch Cantillon-Effekt, benannt nach dem irischen Bankier Richard Cantillon (1680–1734), der zu seiner Zeit die Wirkungen und Auswirkungen massiver Geldmengenausweitung quasi am lebenden Objekt beobachten konnte. Es war die Zeit, als auf Vorschlag des schottischen Finanziers John Law (1671–1729) die Geldmenge in Frankreich massiv ausgeweitet wurde, was zur Finanzblase um die französische Mississippi-Kompanie führte, die – wie alle Papiergeldblasen – am Ende natürlich platzte und zahllose Investoren in den Ruin stürzte.”

18. Jahrhundert: “Geldmenge in Frankreich massiv ausgeweitet wurde” – “Geldmengenausweitung quasi am lebenden Objekt beobachten konnte”

Die zusätzliche Geldschöpfung wird in bestimmten Sektoren zu Gewinnmaximierung genutzt, was die Preise für Güter und Dienstleistungen ansteigen lässt. Die ersten, die vom Inflations-Geld profitieren, sind jene, die bereits Vermögen haben, also Eliten, welche nahe an der Geldschöpfung agieren.

“Bevor die Ausweitung zu einem Preisanstieg führt” – “Begünstigten der Geldmengenausweitung die ersten Empfänger des neuen Geldes”

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“Laut Cantillon sind die Begünstigten der Geldmengenausweitung die ersten Empfänger des neuen Geldes, die es ausgeben können, bevor die Ausweitung zu einem Preisanstieg führt. Wer es frühzeitig erhält, kann es dann mit einem leichten Anstieg des Preisniveaus ausgeben. Mit der zunehmenden Ausgabe des Geldes steigt das Preisniveau, bis die späteren Geldempfänger einen Rückgang ihrer realen Kaufkraft erleiden. Dies ist die beste Erklärung dafür, warum die Inflation den Ärmsten wehtut und den Reichsten in der modernen Wirtschaft hilft. Diejenigen, die am meisten davon profitieren, sind diejenigen mit dem besten Zugang zu staatlichen Krediten, und diejenigen, die am meisten darunter leiden, sind diejenigen mit festem Einkommen oder Mindestlöhnen.”

Cantillon-Effekt: “Erklärung dafür, warum die Inflation den Ärmsten wehtut und den Reichsten in der modernen Wirtschaft hilft”

Dies führt zu einer Umverteilung des Vermögens von den weniger wohlhabenden Schichten zu den reichen Eliten. Es verstärkt somit bestehende Ungleichheiten in der Gesellschaft. Der Cantillon-Effekt zeigt uns also deutlich, dass nicht jeder von einer höheren Inflation profitiert und dass es wichtig ist, bei geldpolitischen Entscheidungen auch die Folgen für die gesamte Bevölkerung im Blick zu haben.