Cantillon-Effekt: Profiteure der Inflation – “Bereiche, die dem Quell nahestehen, profitieren zuerst und übermäßig davon”

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Cantillon-Effekt – Wie sehen Gewinner der Geldmengenausweitung aus? Der Cantillon-Effekt ist ein Phänomen, das im Zusammenhang mit der Vermögensumverteilung durch Inflation auftritt. Es beschreibt die Tatsache, dass nicht alle gleichermaßen von einer Ausweitung der Geldmenge profitieren. Es lässt Anhand von öffentlichen-zugänglichen Quellen recht einfach nachzeichnen.

Inflationsbonus & Inflationsprämie: Wie sehen Gewinner der Infaltion aus?

>>Öffentlicher Dienst News<<

“Inflationsbonus: Prämien bis zu 3000 Euro steuerfrei – Stand Öffentlicher Dienst – Die Details der Tarifeinigung im öffentlichen Dienst sehen folgendermaßen aus: die Beschäftigten erhalten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro.”

“Inflationsbonus: Prämien bis zu 3000 Euro steuerfrei – Stand Öffentlicher Dienst”

Inflationsbonus” – Alleine der Begriff hört sich wie ein Lottogewinn an. Teilweise wird hierfür auch das Inflationsprämie verwendet. Wie sieht es also um die Profiteure der Inflation aus? – Vielmehr sind es vor allem diejenigen, die als Erste Zugang zu dem neu geschaffenen Geld erhalten. Dieser Cantillon-Effekt hat weitreichende Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und ist bereits in historischen Abhandlungen beschrieben.

“Die zuerst im Besitz des neuen Geldes waren” – “Mit diesem konnten sie zusätzliche Ausgaben tätigen, wobei sie den Vorteil genossen”

>>Die Nullzinsfalle von Ronald Stöferle, Rahim Taghizadegan & Gregor Hochreiter (Buch) <<

“In seiner im Jahr 1755 erschienenen Abhandlung über die Natur des Handelns im Allgemeinen beschrieb Richard Cantillon, wie neues Geld in den Wirtschaftskreislauf gelangt. Da damals das Geld noch Warengeld war und die Geldschöpfung von den Minen ausging, waren es die »Eigentümer der Minen, die Unternehmer, die Schmelzer, die Raffinierer und überhaupt alle jene, die dort arbeiteten«, die zuerst im Besitz des neuen Geldes waren. Mit diesem konnten sie zusätzliche Ausgaben tätigen, wobei sie den Vorteil genossen, noch die alten Preise zu bezahlen. Erst nach und nach realisierten die Verkäufer, dass die Zunahme der Nachfrage nach gewissen Gütern nicht mit einem Rückgang der Nachfrage bei anderen Gütern einhergeht, wie es bei einer Nachfrageverschiebung bei konstanter Geldmenge der Fall wäre. Nach den Erstbeziehern profitieren also diejenigen Branchen, in denen die Erstbezieher die zusätzliche Kaufkraft ausgeben.”

“Erstbeziehern profitieren also diejenigen Branchen, in denen die Erstbezieher die zusätzliche Kaufkraft ausgeben”

Oftmals sind es vermögende Menschen, die als erste Empfänger des neuen Geldes fungieren. Sie können dieses frische Kapital nutzen, um Investitionen zu tätigen oder ihre Vermögenswerte auszubauen. Dadurch steigt ihr Reichtum weiter an und sie werden zu den Hauptgewinnern dieser Entwicklung.

“Erhöhung der Geldmenge” – “Bereiche, die dem Quell nahestehen, profitieren zuerst und übermäßig davon”

>>Der größte Crash aller Zeiten von Marc Friedrich & Matthias Weik (Buch) <<

“Eine Erhöhung der Geldmenge durch die (Giral-)Geldschöpfung wird nicht in allen Bereichen gleichmäßig und gerecht verteilt, sondern Bereiche, die dem Quell nahestehen, profitieren zuerst und übermäßig davon (Staat, Finanzsektor, Unternehmen usw.). Verlierer sind diejenigen, bei denen das Geld erst spät oder gar nicht ankommt, weil sie durch eine steigende Inflation (Kaufkraftverlust) benachteiligt werden. Aktuell ist das zu sehen bei den Immobilien- und Aktienmärkten sowie bei anderen Vermögenspreisblasen. Diese Schichten erhalten auch keine günstigen Kredite, da sie im Gegensatz zu den Vermögenden keine Sicherheiten haben und ihr Vermögen daher nicht günstig hebeln können, um am Spekulationsboom teilzuhaben. Dagegen können sich Vermögende und diejenigen, die nahe am Schweinetrog sitzen, mit dem Kredithebel immer mehr Werte aneignen und schaffen.”

“Verlierer” – “Schichten erhalten auch keine günstigen Kredite, da sie im Gegensatz zu den Vermögenden keine Sicherheiten haben”

Auf der anderen Seite stehen jedoch Menschen mit niedrigerem Einkommen und geringeren finanziellen Möglichkeiten. Für sie bedeutet eine massive Geldmengenausweitung einen Rückgang ihrer realen Kaufkraft. Preisanstiege bei Gütern des täglichen Bedarfs treffen sie besonders hart und führen oft dazu, dass sie gezwungen sind, ihre Sparguthaben aufzulösen.

“Die Deutschen lösen ihr Erspartes auf”

>>Welt<<

“Die Deutschen lösen ihr Erspartes auf – Der Verband registriert einen fortgesetzten Trend zum „Entsparen“ – also dem Auflösen von Ersparnissen. Viele Deutschen haben für die Altersvorsorge vorgesehenes Vermögen aufgelöst, weil sie das Geld anderweitig brauchten. Ihre oft unsicheren finanziellen Aussichten trüben sich dadurch weiter ein.”

“Viele Deutschen haben für die Altersvorsorge vorgesehenes Vermögen aufgelöst”

Es stellt sich daher die Frage nach einem staatlichen Inflationsausgleich für diese benachteiligten Gruppen. Oft wird argumentiert, dass ein solcher Ausgleich nur für Vermögende gerechtfertigt sei – doch dies würde den Teufelskreis des Cantillon-Effekts lediglich verstärken. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, welche Folgen eine massiv erhöhte Geldmenge haben kann.

“Warum der soziale Friede in Gefahr ist”

>>Abendblatt<<

“Warum der soziale Friede in Gefahr ist – Die Enteignung durch die Inflation muss ernst genommen werden. Wie viel Kaufkraftverlust hält unsere Gesellschaft aus?”

“Die Enteignung durch die Inflation muss ernst genommen werden”

Der Cantillon-Effekt verdeutlicht, dass die Gewinner dieser Entwicklung nicht zwangsläufig die sind, die von einer stabilen Wirtschaft profitieren sollten. Eine gerechte Verteilung der Geldmittel ist daher von großer Bedeutung, um sozialen Ungleichheitensprich Sozialstaatsprinzip – entgegenzuwirken und eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.