Vietnam: Christen bewirken Stimmungswandel in ihrem Dorf

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Christliche Gemeinschaft sorgt für Trinkwasser für ihr Dorf und profitiert mehrfach

Die Initiative einer Gruppe von Christen zum Bau von Brunnen und Trinkwasserspeichern hat in einem Dorf im Hochland von Vietnam zu einem positiven Stimmungswandel geführt. Zuvor waren sie wegen ihres Glaubens jahrelang schikaniert und verfolgt worden, sowohl von Dorfbewohnern als auch von den lokalen Behörden.

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Von Open Doors

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Verfolgung lässt Christen nach Ausweg suchen

Im zentralen Hochland von Vietnam leiden die Menschen unter Wasserknappheit. Im Sommer, wenn das Klima extrem heiß und trocken ist, fällt fünf bis sechs Monate lang kaum Regen. Die sommerliche Dürre führt regelmäßig zu empfindlichen Ernteeinbußen. In manchen Jahren gibt es nicht einmal genügend Wasser zum Trinken und Kochen. Um zu überleben, laufen die Bewohner der Bergdörfer bis zu einer Stunde zur nächsten Wasserstelle. Während dieser Trockenzeit duschen oder waschen sie sich oft monatelang nicht. Die mangelnde Hygiene führt bei vielen Erwachsenen und Kindern zu Gesundheitsproblemen.

In einem der Dörfer versammelt sich eine kleine christliche Gemeinschaft regelmäßig zu gemeinsamen Treffen. Jahrelang wurden diese Christen von den örtlichen Behörden und den Dorfbewohnern schikaniert und verfolgt. In ihrer Not baten sie Gott gemeinsam um eine Lösung für ihre schwierige Situation. Irgendwann kam ihnen der Gedanke, einen Brunnen zu bohren und dadurch auch ihren Verfolgern Gutes zu tun – ganz im Sinne des Bibelwortes „überwindet das Böse mit Gutem“.

Da die Gemeinde klein ist und die Mitglieder arm sind, haben sie nicht genügend Mittel, um einen Brunnen zu bauen. Doch sie waren überzeugt, dass Gott ihnen die Idee zu diesem Projekt geschenkt hatte, und begannen, Geld dafür zu sammeln. Gleichzeitig teilten die Leiter der Gruppe ihr Vorhaben anderen Gemeindeleitern mit.

Genug Wasser für alle – Verfolgung hört auf

Auch Pastor Dung*, einer der lokalen Partner von Open Doors, erfuhr von dem Vorhaben der Christen. Er konnte schon bald das restliche Geld zur Verfügung stellen, das für den Bau des Brunnens noch fehlte. Inzwischen liefert der Brunnen genug Wasser für das ganze Dorf. Er steht allen offen – Christen wie Nichtchristen. Mithilfe von zwei zusätzlich installierten großen Wassertanks ist die Wasserversorgung inzwischen nachhaltig gesichert. Auf diese Weise können jetzt etwa 150–200 Menschen versorgt werden. Das Wasser reicht zum Kochen, Trinken und sogar für hygienische Zwecke für die ganze Ortschaft.

Die positiven Folgen sind vielfältig. So berichtete eine Dorfbewohnerin Pastor Dung: „Seit wir diesen Brunnen haben, gibt es überhaupt keine Hautprobleme mehr.“ Außerdem hat das Engagement der Christen sowohl bei den Dorfbewohnern als auch bei den örtlichen Behörden zu einem spürbaren Stimmungswandel geführt. Dung erklärt, dass die christliche Gemeinde durch ihre Initiative sehr bekannt, aber auch „sehr gesegnet“ worden sei: „Die örtlichen Behörden haben aufgehört, sie zu verfolgen, ebenso wie die Dorfbewohner“.

Auf dem Weltverfolgungsindex 2022 belegt Vietnam den 19. Platz unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.