Marien-Wallfahrtsstätte in Rosenthal: “Schon im Spätmittelalter war Rosenthal eine vielbesuchte Stätte”

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Schon im Mittelalter war die Marien-Wallfahrtsstätte in der Gemeinde Ralbitz-Rosenthal eine Anlaufstelle für eine Vielzahl an Pilger gewesen. An jener Tradition hat sich bis in die Gegenwart nichts grundlegendes geändert. Noch heute finden sich pro Jahr sehr viele Pilger zu mehreren Wallfahrten ein.

“In Rosenthal befindet sich eine Marien-Wallfahrtsstätte”

>>Gemeinde Ralbitz-Rosenthal<<

“In Rosenthal befindet sich eine Marien-Wallfahrtsstätte, die bis 2007 von Zisterziensern betreut wurde. Auf der Wallfahrtswiese finden jährlich mehrere Wallfahrten statt, unter anderem die des Bistums Dresden-Meißen. Ebenso hat die bundesweite Studentenwallfahrt der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Hochschulgemeinden Rosenthal als Ziel. Das Gnadenbild ist eine Lindenholzstatue, um 1480 entstanden. Maria ist mit Kind dargestellt, eine Besonderheit dabei ist die Birne, die das Jesuskind in der Hand hält. Die ersten Wallfahrten sind in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts nachweislich; nach der Kirchenspaltung trug der Wallfahrtsort zum Erhalt des katholischen Glaubens in der Umgebung wesentlich bei.”

“Die ersten Wallfahrten sind in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts nachweislich”

Insbesondere für die katholischen Sorben wohnt bei der Wallfahrt ein besonderer Stellenwert inne. Denn die religiösen Pilgerreisen haben den Zusammenhalt untereinander massiv gestärkt. Auch aus anderen Regionen haben sich Pilger zu dieser Marien-Wallfahrtsstätte eingefunden.

“Schon im Spätmittelalter war Rosenthal eine vielbesuchte Stätte”

>>Kloster St. Marienstern<<

“Schon im Spätmittelalter war Rosenthal eine vielbesuchte Stätte, in der Barockzeit erlebte der Gnadenort eine Blüte. Allerdings kam es in Fragen der Zugehörigkeit mehrfach zu Streitigkeiten zwischen dem Bautzener Domstift und dem Kloster – Grund waren die Wallfahrtseinkünfte. An den Marienfesten, an Ostermontag, Pfingstmontag und aus besonderen Anlässen zogen und ziehen die katholischen Sorben alljährlich mit Figuren und Fahnen, singend und betend zur Muttergottes von Rosenthal. Selbst aus Nordböhmen und aus Schlesien kamen Pilger.”

“Aus besonderen Anlässen zogen und ziehen die katholischen Sorben alljährlich mit Figuren und Fahnen”

Das Ziel einer Wallfahrt ist nicht nur das Ankommen, sondern auch der Weg dorthin. Im Laufe der Zeit hat sich bei einigen Fußwallfahrt eine wiederkehrende Tradition eingestellt und diese wurde lange Zeit beibehalten.

“Seit etwa 1715 pilgert ein Teil der Gemeinde alljährlich zu Fuß”

>>Katholische Gemeinde Mariae Himmelfahrt<<

“Seit etwa 1715 pilgert ein Teil der Gemeinde alljährlich zu Fuß in den 36 Kilometer entfernten Wallfahrtsort des Bistums Dresden-Meißen, nach Rosenthal im Sorbenland. Bis in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts zog man zweimal im Jahr dorthin und auch wieder zurück, früher zu Mariä Heimsuchung (2. Juli) und zu Mariä Geburt (8. September). … 1976 kam die Wallfahrt mangels Beteiligung zum Erliegen, nur eine Frau aus der Gemeinde hat die Tradition aufrecht erhalten und ist jedes Jahr einmal nach Rosenthal gepilgert.”

“Bis in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts zog man zweimal im Jahr dorthin und auch wieder zurück”

Mit der politischen Wende konnte sich die Pilgertradition erholen. Besonders im heutigen gesellschaftlichen Klima – geprägt durch Egoismus, Gleichgültigkeit und soziale Probleme – kann eine gemeinsame Wallfahrt für einem neuen Zusammenhalt sorgen.