Stonehenge in der Lausitz – Wenn nicht mal der Denkmalschutz sich zuständig fühlt

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Stonehenge in der Lausitz? – Tatsächlich gibt es viele vergleichbare historische Steinbauten in der Lausitz. Meistens sind sie auf Bergen errichtet und einige von ihnen stellen wohl einen komplexen Sonnenkalender dar.

Lausitz: Die komplexen Sonnenkalender

Trotz der erstaunlichen Funktionsweise: Die wissenschaftliche Erforschung von diesem Anlagen findet praktisch nicht statt. Doch noch viel schlimmer: Viele Steinkreise sind bedroht. Bei manchen baut man sogar einfach einem Autobahnzubringer drüber. Und nicht mal der Denkmalschutz fühlt sich hier zuständig.

„Ur-Sternwarte in Kleinbautzen Sorbisches Stonehenge“

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“ Menschenkette für Ur-Sternwarte in Kleinbautzen Sorbisches Stonehenge von Steinbruch bedroht! … Dann zerstörten Bischöfe bei der Christianisierung Teile der angeblich teuflisch- heidnischen Anlage, meißelten ein Christuskreuz ein. Herold: „Doch noch 1614 haben hier die Sorben an diesem wirkmächtigen Kult- und Oferplatz heimlich zu ihren alten Göttern gebetet.“

„Noch 1614 haben hier die Sorben an diesem wirkmächtigen Kult- und Oferplatz heimlich zu ihren alten Göttern gebetet“

Das „Lausitzer Stonehenge“ ist aber nicht nur durch einem Steinbruch bedroht. Gemessen an der historischen Bedeutung sollte es eigentlich jeden Menschen zu tiefst erschüttern: Denn die historischen Bauwerke werden in keinster Weise geschützt oder restauriert. Es sind beinahe ausschließlich privat-organisierte Vereine oder Einzelpersonen die sich für deren Erhalt einsetzen. Wie mit den historischen Bauwerken umgegangen wird: Das zeigt sich am Beispiel der Kreisgrabenanlage Dresden-Nickern.

„Kreisgrabenanlage Dresden-Nickern ist ein frühzeitlicher Komplex“ 

>>Schloss Nickern<<

„Die Kreisgrabenanlage Dresden-Nickern ist ein frühzeitlicher Komplex aus mindestens vier eigenständigen Kreisgrabenanlagen im Dresdner Stadtteil Nickern im Gebiet um den Gerbergrund. Die Anlagen befinden sich auf mehren Grabungsflächen, welche vor dem Bau eines BAB 17 Zubringers zur Erkundung der Trasse angelegt wurden. Die Kreisgrabenanlagen werden einer frühzeitlichen bandkeramischen Kultur (5500-4500 v. Chr.) zugeordnet.“

„Kreisgrabenanlagen werden einer frühzeitlichen bandkeramischen Kultur (5500-4500 v. Chr.) zugeordnet“ 

Verkürzt: Kurz nach der Entdeckung Kreisgrabenanlage Dresden-Nickern wurde einfach ein Autobahnzubringer drüber gebaut. Selbst bei der Erforschung dieser Bauwerke findet sich die moderne Wissenschaft in der Tradition von der heidnischen Hexenverfolgung wieder. Im Gegensatz zum englischen Stonehenge finden beim Pendants in der Lausitzer kaum erwähnenswerte wissenschaftliche Forschung oder eine touristische Erschließung statt.