Traditionen der Sorbischen Lausitz: Das Schöpfen des Osterwassers durch junge Mädchen

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Die ersten Sonnenstrahlen am Morgen des Ostersonntags können eine schöne Sorbische Tradition aufleben lassen. Das Schöpfen des Osterwassers durch Mädchen und junge Frauen noch heute ein hoher Grad an Bekanntheit inne. Das so gewonnene Osterwasser wird eine wundersame Wirkung nachgesagt.

„Deutsche und Sorbische Bräuche gepflegt, die es nur in der Lausitz gibt“

>>Stadt Bautzen<<

„In Bautzen werden deutsche und sorbische Bräuche gepflegt, die es nur in der Lausitz gibt. Mit all ihren Besonderheiten und Traditionen gilt die Stadt an der Spree als Heimat des Osterfestes. … Im zeitigen Morgengrauen des Ostersonntages ziehen junge Mädchen zu einem fließenden Gewässer oder einer Quelle, um daraus Osterwasser zu schöpfen. Das Wasser soll Schönheit verleihen und Krankheiten vertreiben aber nur unter der Bedingung, dass auf dem Hin- und Rückweg kein Wort gesprochen werden darf.“

Osterwasser – „Wasser soll Schönheit verleihen und Krankheiten vertreiben“ 

Das Schöpfen des Osterwassers durch Mädchen und junge Frauen ist in abgewandelte Form eigentlich in der ganzen Lausitz bekannt. Der Glaube an Reinheit und Schönheit soll dem Wasser die Kraft verleihen.

„Osterwasser diente zu Heilzwecken bei Menschen und Tieren“

>> Spreewald Info<<

„Das Osterwasser diente zu Heilzwecken bei Menschen und Tieren. So wurde das Vieh mit Osterwasser besprengt, damit Krankheiten fern gehalten werden. Aber auch der Glaube an Reinheit und Schönheit durch das Wasser trieb die Mädchen des Nachts raus an das Wasser. Hals und Gesicht wurden mit dem Wasser gewaschen, denn das Osterwasser verlieh der Trägerin Schönheit und Frische für ein ganzes Jahr. Damit das gesamte Jahr dieses Heilwasser zur Verfügung stand, wurde der Tonkrug mit dem Osterwasser im kalten Keller aufbewahrt.“

„Glaube an Reinheit und Schönheit durch das Wasser trieb die Mädchen des Nachts raus“

Die Form des „gesegneten Wasser“ ist praktisch in der ganzen Christenheit verbreitet. Nur in diesem Fall führen Mädchen und Frauen – keine ausgebildeten Geistlichen – das Ritual durch.