Wölfe – Lausitzsafari auf Gebührengelder: Warum die Berichterstattung des Öffentlichen Rundfunk so einseitig ausfällt?

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Wirkt sich die soziale Herkunft der Journalisten auf die Berichterstattung aus? Besonders bei der Berichterstattung über Wölfe kommt die Sichtweise der ländlichen Bevölkerung zu kurz. Zwar legt der Medienstaatsvertragvereinfacht – eine ausgewogene und neutrale Berichterstattung fest: Aber jener Paragraph ist faktisch nirgends einklagbar. Außerdem spiegeln die dortigen Journalisten kaum das gesellschaftliche Spektrum wider.

„ARD-Volontäre würden mit absoluter Mehrheit die Grünen wählen“ 

>>Meedia<<

„ARD-Volontäre würden mit absoluter Mehrheit die Grünen wählen – Das Wahlverhalten der Volontäre ist vor allem von einer Farbe geprägt: grün. Sie hätten mit 57,1 Prozent eine absolute Mehrheit im Parlament, auf die Linke entfallen knapp 25 Prozent der Stimmen. Die SPD wäre drittstärkste Kraft, die CDU hingegen würde mit drei Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.“

„Das Wahlverhalten der Volontäre ist vor allem von einer Farbe geprägt: grün.“

Meist wird die ganze Debatte auf das reine Wahlverhalten eingegrenzt: Dabei gibt diese Studie weit aufschlussreichere Daten her. Denn die soziale Herkunft stellt nämlich ein wesentlich deutlicheres Bild dar.

„60 Prozent der Volontäre aus Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohner kommen“

>>Meedia<<

„Bei der Herkunft innerhalb Deutschlands stellt der Journalist fest, dass 60 Prozent der Volontäre aus Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohner kommen. Nur elf Prozent (in der deutschen Bevölkerung sind es 15) sind auf dem Land aufgewachsen, viele kommen auch aus den Metropolen München und Berlin. Beim Bildungsabschluss zeichnet sich ein klares Bild ab. 95 Prozent der Auszubildenden haben studiert. Fünfmal so viele wie in der Gesamtbevölkerung. „

ARD-Volontäre: „Viele kommen auch aus den Metropolen München und Berlin“ 

Aus genau jener urbanen Großstadtschicht kommen die allermeisten Grünen-Wähler her: Vorwiegend die wohlhabenderen Stadtviertel haben diese Partei gewählt. Oder anders: Die Grünen stellen die politische Manifestation einer bestimmten Denkrichtung dar. Es ist also eher eine wechselseitige Beziehung.

Hat die urbane Oberschicht weite Teile des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks übernommen?

Und genau diese Gesellschaftsschicht hat weite Teile des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks übernommen. Sicherlich mag es in der Vergangenheit auch mal anders gewesen sein. Aber die internen Strukturen sind heutzutage genau für diese sehr spezielle Klientel ausgerichtet. Denn: Journalist im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk zu sein, das muss man sich erstmal leisten können. Klingt erstmal ein bisschen paradox und verwirrend.

Öffentlicher Rundfunk: Internen Strukturen sind auf eine sehr spezielle Klientel ausgerichtet

Eine journalistische Studienrichtung verlangt jede Menge an Geld und Zeit ab. Danach schließen sich für gewöhnlich schlecht bezahlte Volontariate an. Viele bleiben danach auf einem kläglichen Auskommen als Freiberufler dauerhaft sitzen. Ohne Zugang zu internen Seilschaften ist damit faktisch die Karriereleiter am Ende angelangt: Die wundersame „Karriere“ einer Tochter eines Bundestagsabgeordneten dürfte wohl sicherlich hierbei selbsterklärend sein.

Hass & Hetze gegen die ländliche Bevölkerung?

Überspitzt: Der Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk ist also ein Sammelbecken von Leuten, die entweder über die richtigen Beziehungen verfügen oder sich über die Höhe der Bezahlung keine wirklichen Gedanken machen müssen. Die urbane Oberschicht kann dort also genüsslich ihre Sicht der Dinge darlegen. Eine ausgewogene Berichterstattung – wie im Rundfunkstaatsvertrag festgelegt – ist unter solchen Bedingungen kaum zu erwarten: Aber es scheint dort auch Niemanden wirklich zu stören. Selbst der groteskes Unsinn wird dort gesendet und sogar die Beschimpfung der ländlichen Bevölkerung scheint dort zum „guten Ton“ zu gehören. Eine Wolfsdokumentation spiegelt – mehr oder weniger unwillkürlich – die Sichtweise der urbanen Elite über die ländliche Bevölkerung wider.

Lausitzsafari auf Gebührengelder: „Wolf aus 300 Meter Entfernung in der Lausitz gesehen“

>>Siegener Zeitung<<

„Wölfe sind Menschen gegenüber äußerst vorsichtig und scheu. „Wir haben zehn Monate an der Dokumentation gedreht und haben einmal einen einsamen Wolf aus 300 Meter Entfernung in der Lausitz gesehen. Jeder, der behauptet, der Wolf würde Menschen jagen, ist schlicht und einfach dumm.“

„Jeder, der behauptet, der Wolf würde Menschen jagen, ist schlicht und einfach dumm“

Die mögen ja zehn Monate an der Dokumentation gedreht haben, aber wie lange haben sie tatsächlich in der freien Natur verbracht? Im Gegensatz zu Stadtbewohnern ist die ländliche Bevölkerung praktisch in der Natur zuhause. Viele Wälder grenzen unmittelbar an die Dörfer an und besonders Nachts trauen sich viele Wildtiere in die Ortschaften hinein. Der vermeintlich scheue Wolf hat sein „Jagdgebiet“ innerhalb von gemauerten Ställen ausgedehnt. Auch Angriffe auf Menschen sind bereits dokumentiert. Der scheue Wolf ist allenfalls einfach nur eine urbane Legende.

Professor für Wildökologie: „Die Raubtiere sind aber nur scheu, wenn sie gejagt werden“

>>Focus<<

„Sven Herzog ist Professor für Wildökologie an der Technischen Universität Dresden und warnt ebenfalls vor einem unrealistischen Wolfsbild. … „Die Raubtiere sind aber nur scheu, wenn sie gejagt werden, wie etwa in Russland und Estland.“ In Deutschland fehlten ihnen die negativen Erfahrungen, um sich von Menschen fernzuhalten.“

„In Deutschland fehlten ihnen die negativen Erfahrungen, um sich von Menschen fernzuhalten“

Raubtiere sind nur unter bestimmten Voraussetzungen scheu. Aber Fakten spielen bei der Wolfsdokumentation des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks nur eine untergeordnete Rolle: Vielmehr soll ein bestimmtes „Wolfsbildvermittelt werden und nebenbei wird schon mal mit der ländlichen Bevölkerung abgerechnet.

„Weidetierrisse nehmen zu? Überbewertet.“

>>Agrarheute.com<<

„Das klingt dann so:

Weidetierrisse nehmen zu? Überbewertet.

„Sogar Blitzeinschläge töten mehr Tiere als der Wolf, trotzdem ist er der Sündenbock.“

Herdenschutzmaßnahmen funktionieren nicht? Ist den Schäfern nur zu viel Arbeit. „Da ist der Abschuss bequemer.“

Problemwölfe müssten bejagt werden? Eine Forderung der schießwütigen Jägerlobby! …

Man muss eben nur die richtigen Feindbilder in den Köpfen der Zuschauer zementieren.“

„Herdenschutzmaßnahmen funktionieren nicht? Ist den Schäfern nur zu viel Arbeit.“

Erstmal in Fahrt: Es sprudelt alles einfach ohne Zutun heraus. Diese sehr spezielle Ansicht über die Wölfe spiegelt zugleich die Sichtweise der urbanen Oberschicht wider. Die soziale Herkunft der Journalisten wirkt sich also unmittelbar auf die Berichterstattung aus.